Massenhafte Korallenbleiche ist das jüngste Anzeichen für unglaublich heiße Ozeane

Dass einst leuchtende Korallen knochenweiß werden, unterstreicht etwas, was Wissenschaftler schon seit Jahren sagen: Die Ozeane erwärmen sich gefährlich. Diese Woche hat die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration eine globale Korallenbleiche angekündigt. Zu große Hitze ist die Hauptursache dafür – und es gibt noch weitere beunruhigende Anzeichen: Die neuesten Messungen der Meeresoberfläche zeigen, dass die Temperaturen steigen. „Das ist eine große Sache“, sagte John Abraham, Professor für Wärmewissenschaften an der University of St. Thomas. Den Menschen wird langsam klar, „wie wichtig die Ozeane als Maß für den Klimawandel sind.“ Seit über einem Jahr – mit Ausnahme eines winzigen Ausreißers im letzten Frühjahr – lag die globale Durchschnittstemperatur der Meeresoberflächen täglich auf einem saisonalen Rekordhoch, zumindest seit 1979. Und diese historischen Rekorde wurden nicht nur knapp übertroffen, sie wurden einfach zunichte gemacht. Wärmere Ozeane sind nicht nur aus Gründen der Korallenriffe von Bedeutung. Sie verschärfen den Anstieg des Meeresspiegels, da sich wärmeres Wasser ausdehnt. Sie schränken die Sauerstoffversorgung des Meereslebens ein und drängen Fische in Richtung der Pole oder in tiefere Gewässer. Sie werden mit der Zunahme von Meeresbakterien namens Vibrio in Verbindung gebracht, die bei Menschen Vibriosen auslösen können, die Symptome wie Fieber, Durchfall und Erbrechen hervorrufen und in einigen Fällen tödlich sein können. Und im letzten Jahr veranlassten hohe Temperaturen an der Meeresoberfläche Wissenschaftler dazu, ihre Vorhersagen für Hurrikane im Atlantik zu senken.